Um eine allgemeine Arbeitsunterlage zu erstellen, wurde das Architekturbüro H. Rester, Schwabach, beauftrag ein analytisches Aufmaß des gesamten Gebäudes zu erstellen. Darauf aufbauend wurde vom Ingenieurbüro Landgraf, Amberg, die statischen Untersuchungen zur Beurteilung der historischen Bausubstanz mit Sanierungsvorschlägen für die Instandsetzung von sichtbaren Schäden ausgearbeitet. Zur gleichen Zeit hat der Restaurator, S. Mühlbauer, Regensburg, eine exakte Baugefügeforschung zur Einordung der Bauabschnitte und Alterbestimmung vorgenommen. Außerdem wurden dendrochronologischen Altersbestimmunge an einigen der tragenden massiven Holzbalken durchgeführt, die Fällungsdaten bis ins Jahr 1605 ergaben. Grundriß, Untersuchungsberichte, Baualterspläne mit Katierung der Befundstellen sowie eine umfangreiche Fotodokumentation mit einer Auswahl der aussagekräftigsten Befunde wurde zur Begutachtung dem Bayer. Landesamt für Denkmalpflege, Herrn Hauptkonservator Dipl.ing. Karl, in München vorgelegt. Erst nach Abschluß dieser Auflagen konnte 2001 um Bewilligung einer Finanzhilfe eingegeben werde. Herr Karl hat alle Baumaßnahmen begleitet und besonders auf die historische Einhaltung geachtet.
Im Einzelnen kann zusammengefaßt werden, dass sich 3 Bauphasen erkennen lassen. Der rechteckige, 3-geschossige Baukörper stammt aus der 1. Bauphase, wohl aus spätmittelalterlichen Zeit, um 1470. Zeitzeugen sind mächtige verbaute Sandsteinquader mit einer Länge bis zu einem Meter. Der nach Norden verlaufende Anbau wurde in einer 2. Bauphase errichtet; zeitgleich hat man im Innenbereich umfangreiche Umbauten mit verbunden. Erst 1618 setzte man in der 3. Bauphase an der Südseite den oktogonalen Treppenturm an. Die erste Bauphase läßt sich gut durch das sichtbare und damals unverputzte Quadermauerwerk bestimmen. Der Fugenmörtel war verstrichen und soweit Felder mit Bruchmaterial ausgemauert waren, wurden diese dünn überputzt und schlossen an die Quaderoberflächen an. Besonders die Werksandsteingewände der Fensteröffnungen und die Eckquaderung mit den Lang- und Kurzwerken strukturierte die Fassade besonders klar. Dadurch entstand der Eindruck einer hochwertigen Bausubstanz mit einem geschlossenen Quadermauerwerk, bestehend aus rötlichem Sandstein. Identisch zum geschlossenen Baukörper wurde der 1618 angebaute Treppenturm gestaltet. Das Mauerwerk besteht aus Bruchsteinen, aber die Ecken des Oktogons und die Fenstergewände aus Sandsteinquader. Die Werksteingewände mit schrägen Sturz und schräger Sohlbank, parallel zur Treppensteigung verlaufend, profilieren den Turm ganz besonders. Spätere Verputzarbeiten und auch Anstriche waren immer so angelegt, daß die Eckquader und Gewände sich klar struktuiert von den glatten Flächen abhoben. Dies konnte durch Farbabtragungen nachgewiesen werden, die auch den Rotton und den helleren Zwischenputz bestätigen. Im späten 17. und 18. Jahrhundert überputzte man dann die gesamte Fassade und hat sie mit Ockerfarbe . Später hat man die gesamte Fassadenflächen mit weißen zementhaltigen Mörtel überzogen. Bei den Renovierungsarbeiten der Fassade wurde besonders darauf geachtet, dass das Äußere des Schloßes dem ursprünglichen ehemaligen Erscheinungsbild nahe kommt.
Während das Mauerwerk und das Gebälk des gesamten Gebäudekomplexes, abgesehen von kleineren Ausbesserungen der Mauerkrone, außen und innen voll tragfähig erhalten sind, mußte der gesamte Dachstuhl erneuert werden. Teilweise waren Zerr- und Dachbalken durch eingedrungene Nässe total vermodert und somit bestand akute Einsturzgefahr. Statische Berechnungen ergaben auch, dass nach einem Brand die Dachschräge bei der Erneuerung des Dachstuhl zu stumpf angelegt war und dadurch erheblicher Druck auf die Außenwände verursachte. Auf alten Gemälden läßt sich auch deutlich erkennen, dass ursprünglich die Dachschräge wesentlich steiler war. Der First des Dachstuhls wurde daher bei der Ernuerung um 3 Meter erhöht und damit statisch abgesicherrt.
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